Das Kindergartenjahr 2017 wird feierlich begonnen

An einem der ersten Januartagen fand die Eröffnung des neuen Kindergarten-Jahres statt. Um 9:00 Uhr wollte Nayani beginnen. Ich ging hinüber, der Kindergarten ist ja unser direkter Nachbar. Ich sah die Mütter schon von hier aus am Eingang stehen.

◀︎ So sah es drüben aus.

Nayani wollte pünktlich sein und rief die Kinder in den Raum. Die Mütter warteten noch vor der Türe. ▶︎Räucherstäbchen Öllicht und Blumen werden vorbereitet und auf dem Buddha Winkel in Position gebracht. Jedes Kind darf berühren, was Nayani vorbereitet hat.

Zur feierlichen Eröffnung einer Sache, hier der Beginn des neuen Kindergartenjahres, wird immer ein Mönch eingeladen. Aber Pünktlichkeit ist in Sri Lanka eine Sache, die von fast niemandem beherrscht wird, auch nicht von den Mönchen. In den vorherigen Jahren haben die Leute immer lange gewartet bis der Mönch kam. Dieses Jahr hat sich Nayani vorgenommen, pünktlich anzufangen mit oder ohne Mönch. Hier findet sie übers Handy heraus, dass der Mönch noch nicht unterwegs ist.

O. k. Fangen wir ohne Mönch an. Eine große Matte wird hereingebracht und die Mütter lassen sich darauf nieder. Nayani unterrichtet inzwischen die Kinder über einige wichtige Dinge, die man wissen muss. Z. B. wie man grüßt.

Aha – der Mönch kommt. ▶︎

◀︎ So nun kann die Feierlichkeit beginnen. Die Väter sind auch hereingekommen. Alle sitzen auf Matten oder auf dem Boden. Es wird sehr lange gebetet. Alle kennen die Gebete auswendig. Sie werden offensichtlich bei jeder Feierlichkeit gesprochen. Für die Kinder ist es teilweise langweilig. Wer kann in diesem Alter lange still sitzen?

 

Eine Familie hat ein Baby mitgebracht. Hier hat die Mutter es auf dem Schoss und hier liegt es vor der Mutter auf der Matte.

Nun folgt eine Zeremonie, bei der das ende einer Schnur in die Teekanne gesteckt wird (in der sich Wasser befindet), der Rest der Schnur wird von Hand zu Hand weitergegeben, bis alle mit der Schnur verbunden sind.

Bei diesen beiden Fotos ist interessant, wie die Frauen überall auf der Welt so viel wie möglich von ihrem Körper zeigen. In Deutschland ziehen die Frauen im Sommer kurze Röcke oder Höschen an und Blusen mit Spaghetti-Trägern. Das ist hier nicht möglich, weil der Anfang des Armes bedeckt sein muss und der Sari bodenlang ist, auch der Ausschnitt vorne ist nie sehr tief. Aber es ist üblich einen ziemlich großen Rückenausschnitt zu haben. Auch ist die Mitte des Körpers (Bauch und Rücken) frei. Das sieht bei jungen Mädchen und schlanken Frauen schön aus. Aber je dicker die Frauen sind, desto unvorteilhafter schaut es aus.

So – die Zeremonie geht weiter. Der Mönch schüttet aus der Teekanne jedem Kind etwas Wasser in die wie eine Schale aufgehaltenen Hände. Die Kinder trinken das Wasser und benetzen sich die Haare.

Jetzt bekommt jedes Kind von der Schnur, mit der anfangs alle Anwesenden miteinander verbunden waren, ein Stück, wie ein Armband, ans Handgelenk gebunden (das ist übrigens bei ganz vielen buddhistischen Feierlichkeiten so. Darum sieht man oft Leute mit diesen Schnüren am Handgelenk. Manchmal haben sie mehrere Schnüre von verschiedenen religiösen Anlässen an ihrem Handgelenk. Sie bleiben dort oftmals bis sie sich auflösen und von alleine abfallen). Es ist ein sichtbares Zeichen der Verbundenheit.

Nun bekommt der Mönch Tee serviert. Und ein Schwätzchen mit einer der Mütter darf auch sein.

Inzwischen wurden die Kinderstühlchen hereingetragen und so viele Sitzplätze für Erwachsene, wie in Nayani’s Haus und in der Nachbarschaft gefunden wurden. Weil die Stühle nicht reichen, bleiben einige der Eltern stehen. Solange der Mönch seines Amtes waltet, sitzen alle andern auf dem Boden und er auf einem mit weißen Tuch ausgeschlagenen Stuhl oder Sessel. Jetzt dürfen alle auf Stühlen sitzen.

Der Rektor der Schule ist gekommen. Er ist der Ehrengast und hält nun eine Rede. Er lobt Nayani‘s Kindergarten sehr. Nayani hält zum Abschluss auch eine Rede.

Hier einige Zuhörer

So jetzt ist der feierliche Teil beendet, man darf aufstehen.

Jetzt wird gegessen. Traditionell gibt es jedes mal: Tee, Milchreis mit Katta Sambal, bestehend aus Zwiebeln, Chili, Salz und Zitrone, Bananen und Kuchen. Das Eingewickelte sind Sesambonbons. Auf diesem Foto sind die Ehrengäste- der Rektor der Schule, eine ganz alte Lehrerin und Ritchie, der Nachbar.

◀︎ Nun gibt es die selben Dinge für die Kinder. ▶︎

Vor dem Essen – Hände waschen! ▼

Jetzt Kinder …
… dürft ihr essen.

Zum Abschluss habe ich noch diese Fotos gemacht. Familiäre Impressionen, eine Mutter, ein Vater, eine Familie und einige Eltern.

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