Gegen Ende eines jeden Kindergartenjahres hat Nayani mit den Kindern eine öffentliche Veranstaltung durchgeführt. Das ist immer im Dezember eines Jahres der Fall. Im Jahr 2013 war ich dabei und habe diese Fotos gemacht. Bei diesem Anlass werden auch all die Handarbeiten der Kinder ausgestellt. Es werden Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens eingeladen. Ein großer Saal wird angemietet und viele Leute aus dem Dorf kommen als Zuschauer. In jenem Jahr war die Veranstaltung im Social Care Centre.
Auf singhalesisch sah die Ankündigung so aus.
Am frühen Morgen wurde die Ausstellung der Kinderarbeiten aufgebaut.
Sechs Mütter hatten die Verköstigung der Gäste organisiert.
In der Pause gab es Tee, traditionelles Gebäck und Bananen.
Der Saal war bestuhlt. Zu den alten Plastikstühlen waren vorne für die Ehrengäste neue rot-gepolsterte Stühle hingestellt worden. In Sri Lanka ist es üblich, dass Möbel, Stühle, Sofas, Sessel auch Telefone und andere Sachen solange in der Verpackung bleiben, bis sie von alleine wegfällt. So war es auch mit den Stühlen für die Ehrengäste.
Der Mönch, der der höchste Ehrengast ist, ist schon da. Sein Stuhl ist mit einem weißen Leintuch bedeckt, das wird bei allen Mönchen so gemacht. Sie genießen eine besondere Verehrung, also brauchen sie nicht auf unbedeckten Stühlen zu sitzen, die die „normalen“ Sterblichen benutzen.
Bei Veranstaltungen und bei der Arbeit in Büros oder in der Schule und auch im Kindergarten müssen die Frauen Saris tragen. Zu Hause und in der Freizeit können sie tragen was sie wollen. Der Sari ist ein wunderschönes Kleidungsstück für Frauen, wenn sie schlank sind.
Die Sari-Bluse hat auch vorne nie einen tiefen Ausschnitt. Aber am Rücken kann er sehr tief sein. Das sieht bei schlanken Frauen auch gut aus. Aber bei dicken ist das nicht so erfreulich. Wenn sie selber sehen könnten, wie das aussieht, würden sie den Ausschnitt vermutlich kleiner machen lassen. Dies ist der Rückenauschnitt einer der Ehrengäste.
Die Landestracht für Männer ist der Sarong. Wenn es sehr warm ist, kann der Mann einfach mit Sarong herumlaufen, ansonsten zieht er noch ein Hemd an. Ungerecht finde ich, dass die Männer bei der Arbeit in Büros und als Lehrer immer westlich angezogen sind, mit Hose und Hemd. Für sie besteht kein traditioneller Kleidungszwang. Aber nach Feierabend ziehen alle Männer, die ich kenne, den Sarong an.
So, machen wir einen Blick in den Saal – einige Leute sind schon da.
Eine Oma sitzt hier mit ihren Enkeln und wartet auf den Beginn der Veranstaltung.
Die Ehrengäste treffen ein und werden von Nayani und den Kindern mit Betelblättern willkommen geheißen.
Trommler wurden auch angeheuert. Sie geleiten nun die Ehrengäste in den Saal.
Ein Hund sitzt an der Ecke des Gebäudes. Später kommt er in den Saal und mischt sich unter die Leute.
Die Ehrengäste werden durch die Ausstellung geführt.
Jetzt sind sie in der vordersten Reihe eingetroffen. Sie dürfen jetzt die traditionelle Öllampe anzünden.
Hier ist der Kameramann. Er filmt alles.
Die Kinder begrüßen die Gäste – in Singhalesisch, Tamilisch und Englisch.
Sie stellen sich selber vor. Auch in drei Sprachen.
Die Mütter und Väter kommen auch auf die Bühne. Die Kinder verehren kniend ihre Eltern. Etwas, das man in Europa gar nicht kennt, das aber hier gang und gäbe ist.
Zwischendurch singt Semini-Sirasara ein Lied.
Dann führen die Kinder verschiedene Singspiele und Tänze auf, von denen hier nur wenige Fotos sind.
Noch ein Blick auf die Zuschauer.
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